Welche Blockaden im Unterbewusstsein halten dich davon ab, in Flow zu kommen?

Laut Neuro-Wissenschaft steuert das Unterbewusstsein mehr als 95 Prozent deiner Handlungen und Emotionen und der bewusste Verstand weniger als 5 Prozent. Ist dein Unterbewusstsein nicht mit deinen Zielen konform, wird es deren Erreichen gekonnt zu verhindern wissen.

Welche Arten von Blockaden können im Unterbewusstsein wirken?

1. Systemische Verstrickungen

Als Barbara (Anm.: Name geändert) zum ersten Mal meine Coaching-Praxis betritt, schießt mir ein Gedanke durch den Kopf, der mich irritiert: ›Sie wirkt, als wäre sie Mann und Frau gleichzeitig.‹
Sie setzt sich so schwungvoll in den Sessel, als wäre dieser das Trampolin für einen Stunt, den sie vorhatte hinzulegen. Sie streift ihre blonden Locken nach hinten, präsentiert ihre weißen Zahnreihen und schießt los. »Ich habe alle Kontinente bereist, fünfzehn verschiedene Berufe ausprobiert, von Designerin bis Fitness-Trainerin war alles dabei. Derzeit arbeite ich fürs Bundesheer«, sie hüstelt und fährt fort: »Innerlich fühle ich eine Leere, die sich mit nichts füllen lässt. Trotz der zahlreichen Menschen, mit denen ich ständig in Kontakt bin, fühle ich mich einsam. Keine meiner Partnerschaften hat mehr als sechs Monate gedauert. Gestern habe ich meinen 39-jährigen Geburtstag gefeiert, bald ist es zu spät für Kinder.«
Trotz dem strahlenden Äußeren sehe ich in Barbaras Augen eine Traurigkeit, die mein Herz berührt: »Das hört sich an, als hättest du mindestens zwei Leben gelebt«, erwidere ich.
Sie drückt ihre Tränen weg und sagt: »Mein Zwillingsbruder ist neben mir im Mutterleib gestorben.«

Peter (Anm.: Name geändert), am Zenit seiner Karriere angelangt, beruflich viel unterwegs, schmückt sich mit den Federn häufig wechselnder, deutlich jüngerer Partnerinnen. Nach außen hin, ist er der Strahlemann, in dessen Fußstapfen jeder aufstrebende Berufs-Neuling liebend gerne treten würde. Was niemand weiß: Unter seinem Glorienschein versteckt sich eine tiefe Depression, die ihn alle paar Monate heimsucht und die er mit Medikamenten und überhöhtem Alkoholkonsum bekämpft. Bei mir im Coaching landet er, nachdem er sich eine überhöhte Dosis Schlaftabletten zugeführt hat, weil er vorhatte nie wieder aufzuwachen.
Sein Gesicht zeigt keine Regung, als er seine Geschichte erzählt.
»Scheinbar gibt es einen Teil in dir, der leben will«, erwidere ich, »und dieser Teil ist stark.«
Die Fassade bricht, die Tränen schießen Peter horizontal aus den Augen.

Woher kommt Barbaras Leere? Woher Peters Depression? Wenn die beiden wüssten, wie sie ihr Leben bewusst verändern hätten können, hätten sie das längst getan? Doch wo ansetzen?

Bei Barbara stellt sich heraus, dass sie ihr ganzes Leben lang versucht hat, für ihren Zwillingsbruder mitzuleben. Deshalb die vielen Jobwechsel und die abwechselnden Männer- und Frauenberufe, deshalb die Rastlosigkeit, deshalb die innere Leere. Wenn einer der Zwillinge im Mutterleib stirbt – auch ohne, dass die Mutter notwendigerweise davon weiß, dass es einen Zwilling gegeben hätte – kann das anschließende Erdendasein des Überlebenden von einem bohrenden Gefühl des ›allein seins‹ durchzogen werden. Unbewusst sucht er nach seinem zweiten Teil und fühlt sich schuldig, weil er überlebt hat und der andere nicht.

Die Ursache von Peters Depression findet sich darin, dass er unbewusst mit dem Bruder seines Vaters identifiziert war, der mit dem vierzehnten Lebensjahr – weit bevor Peter geboren wurde auf offener Straße erstochen wurde.
Nachdem die Identifizierung aufgelöst war, verschwand die Depression und Peter fand Schritt für Schritt den Weg in ein glückliches, erfülltes Leben.

Wenn bei einem Menschen immer wieder ähnliche Schwierigkeiten im Leben auftauchen, macht es Sinn, sich anzusehen, was im Unterbewusstsein vor sich geht, um Blockaden zu beseitigen.
Wie in oben genannten Beispielen können systemische Verstrickungen mit der Herkunftsfamilie wirken, ohne dass man sich dessen bewusst ist.

2. Unbewusste Energien aus dem kollektiven Unterbewusstsein

Lola (Anm.: Name geändert) ist Tänzerin und kommt wegen monatlicher unerträglicher Menstruationsbeschwerden in meine Praxis. Es stellt sich heraus, dass sie unbewusst mit allen Frauen aus ihrer Ahnenlinie mitleidet, die im Laufe der Geschichte unterdrückt worden waren und nicht ihre Träume und Leidenschaften leben konnten. Lola hat zusätzlich eine unterbewusste Meinung ‚Männer sind besser als Frauen‘. Nach einer Sitzung sehe ich Lola nie wieder und ich frage mich, wie es ihr wohl geht. Sechs Monate später erhalte ich eine Email: „Liebe Ina, ein Wunder ist geschehen! Seit unserer Behandlung sind die Menstruationsbeschwerden vollkommen verschwunden! Das ist Lebensqualität! Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll! Herzlichst Lola!“

3. Eingeschlossene Emotionen

Körperliche Schmerzen. Hypochondrie, Probleme mit dem Selbstwertgefühl, Beziehungsprobleme können eingeschlossene Emotionen als Ursache habe. Die Energie, die eingeschlossene Emotionen ausstrahlen, ziehen ähnliche Situationen ins Leben. Hat jemand aufgrund eines Traumas ›Wut‹, ›Angst‹, ›Horror‹ in sich eingeschlossen, wird er bei jeder Situation, die eine dieser Emotionen triggert, wieder in diesen Erstarrungszustand verfallen, den das Trauma schon ausgelöst hat. Hat jemand ›alleine gelassen‹, ›zum Weinen zumute‹, ›Angst‹ im Beziehungskontext eingeschlossen, zieht er immer wieder Situationen ins Leben, die genau diese Emotionen hervorrufen.

Dr. Bradley Nelson hat eine Methode – den Emotion Code – entwickelt, mit der es möglich ist, eingeschlossene Emotionen zu befreien. Emotionen sind Energie, die sich bewegen will. Wenn diese Energie eingeschlossen wird, blockiert sie den energetischen Fluss im Körper. Mittels kinesiologischen Muskeltest können eingeschlossene Emotionen eruiert und anschließend mit einem Magneten in Bewegung gebracht werden, sodass sie sich auflösen können. Meine Klienten beschreiben das Gefühl als erleichternd, so als hätten sie sich von einem mit Steinen gefüllten Rucksack befreit.

4. Broadcast-Nachrichten

»Ich bin lieber glücklich, als reich«, war der erste Satz eines Klienten, der zu mir in die Praxis kam. Ich wusste, er war weder glücklich, noch reich, denn diese Message verhinderte beides. Erst als wir diese und noch einige andere Broadcastmessages, kombiniert mit eingeschlossenen Emotionen gelöst hatten, konnte dieser Mann seinen Herzensweg gehen und mit seiner Malerei erfolgreich werden.

5. Die 2 Glaubenssätze, die die Menschheit am meisten blockieren!

Irina (Anm.: Name geändert) war zu mir gekommen, weil sie immer die falschen Männer in ihr Leben gezogen hatte, Männer, die sie schlecht behandelten. Wir hatten einige Blockaden gelöst, sodass sie relativ bald einen wundervollen jungen Mann in ihr Leben zog, der sie auf Händen zu tragen schien. Nach vier Monaten glücklicher Verliebtheit, kam sie wieder zu mir ins Coaching und meinte, sie hätte so fürchterliche Rückenschmerzen und wüsste nicht, woher die plötzlich kämen, sie hätte osteopathisch schon alles abgeklärt, das müsste an Verspannungen liegen. Wir fanden heraus, dass in ihr noch zwei Glaubenssätze wirkten, nämlich ›ich bin nicht liebenswert‹ und ›ich bin nicht genug‹. Und diese Glaubenssätze hatte sie daher, weil ihr Vater ihr immer wieder gesagt hatte, was für eine Versagerin sie wäre. Nun der Mensch strebt in Beziehungen nach dem Vertrauten. Irina war vertraut, von Männern das Gefühl zu bekommen, eine Versagerin zu sein, was sie zu dem Glaubenssatz gebracht hatte, sie wäre nicht genug, nicht liebenswert. Und nun behandelte dieser Mann sie aber so, als wäre sie genug und liebenswert und das verursachte Stress in ihr. Erst als wir diese Glaubenssätze auflösten, verschwanden die Rückenschmerzen.

6. Gegenabsichten

Rafaela (Anm.: Name geändert) kam schon einige Zeit zu mir ins Coaching. Wir hatten alles Erdenkliche gelöst. Sie hatte ihre Hochs, fiel jedoch immer wieder in einen Sumpf zurück, der sie in sich aufzusaugen drohte, bis sie keine Luft mehr bekam. Wir fanden heraus, dass bei ihr unterbewusst eine Gegenabsicht wirkte, die wie folgt lautete: ›Ich muss beweisen, dass ich nicht glücklich bin.‹
Diese Gegenabsicht kam daher, dass Rafaela als Kind, wenn sie von jemand ein Geschenk bekam und sich darüber freute, vom Vater geschlagen wurde. Er war in einem Heim unter widrigsten Umständen aufgewachsen und ›sich freuen‹ fand in seinem Lebens-Repertoire nicht statt. Rafaela hatte also gelernt, zu beweisen, dass sie sich nicht freute, um die negativen Konsequenzen des ›geschlagen-werdens‹ zu verhindern. Nun musste erst diese Gegenabsicht, und die darunter liegenden eingeschlossenen Emotionen auflöst werden, dass sich Rafaela Schritt für Schritt glücklicher fühlen konnte.

Im Beziehungs-Kontext erlebe ich häufig, dass einer der beiden Partner die Gegenabsicht ›Recht haben wollen‹ in sich wirken hat. Wenn es in einer Beziehung darum geht, Recht zu haben, ist diese zum Scheitern verurteilt. Erst wenn diese Gegenabsicht gelöst ist, können gemeinsame Lösungen gefunden werden.